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Young Jazz Summer Week 2017

Erstmals veranstaltet der Jazzclub Unterfahrt eine Konzertwoche der JMJP Finalisten.

von Dienstag 08.08. – Sonntag 13.08.2017, jeweils 21 Uhr
Eintritt jeweils € 18,- / Mitglieder € 9,- / Studenten € 14,- .
Reservierungen über die Homepage www.unterfahrt.de oder Tel. 089 / 4190 2945

Seit 2013 kürt der Junge Münchner Jazzpreis bundesweiten Jazznachwuchs. „Zum Jungen Münchner Jazzpreis kommen die Cracks in die Unterfahrt“, titelte die Süddeutsche Zeitung und bemerkte, dass „… die Qualität der Finalisten so bestechend (ist), dass der Bayerische Rundfunk deren Konzerte in der Unterfahrt aufzeichnet“. Der vom Förderverein mucjazz ausgeschriebene und organisierte JMJP veranstaltet das Konzertfinale mit den drei besten, von einer hochkarätigen Jury ausgewählten Bewerbern jedes Jahr im November im regelmäßig ausverkauften Jazzclub Unterfahrt. Ein guter Grund, einige der preisgekrönten Finalisten der Jahre 2013-2016 in einer Summerweek zu präsentieren.

 

Programm:

 

Di. 08.08.,  21 Uhr
Plot
– Sebastian Wehle (sax), Robert Lucaciu (b), Philipp Scholz (dr)

Das Trio Plot hat etwas zu erzählen und dies tun die drei Musiker mit viel Esprit, Kopf und Herz. Ihre Musik ist unverbraucht, auf der Höhe der Zeit und nicht nostalgisch, schon gar nicht folgt sie altbekannten Klischees. Auf dem zweiten Album ‚Tightrope‘ agieren die Leipziger ganz im Sinne ihres Bandnamens, so verleihen sie ihrem Unterfangen ein Handlungsgerüst sowie eine nachvollziehbare Logik. Die Ereignisse verabschieden sich nicht ins Ungewisse, sondern haben eine sofort nachvollziehbare Dramaturgie. Auf dem straff gespannten Faden des Titels tanzen die drei durch die selige Rockmusik der End-60er Jahre, biegen sich Stoffe von Creedence Clearwater Revival, Led Zeppelin, Santana und immer wieder den Beatles auf die Leiber und machen daraus ausgesprochen reizvolle und elastische Steilvorlagen für ein Jazztrio. „Strawberry Fields Forever“,“„I Am the Walrus“, „I Put A Spell On You“: von den ersten gestrichenen Basstönen an springt der Funke über. Man kennt die Melodien, muss sich jedoch schnell eingestehen, diese Klassiker so noch nie gehört zu haben. Das Saxofon schwelgt und steigert sich in Eruptionen, der Bass spaziert in erhaben filigranen Linien und das Schlagzeug treibt und treibt. Diese junge Band ist über die Jahre bestens eingespielt und führt aus dem Museum heraus in die Straßen des Jetzt.

 

Mi. 09.08. , 21 Uhr
Plot und Yves Theiler
– Sebastian Wehle (sax), Yves Theiler (p), Robert Lucaciu (b), Philipp Scholz (dr)

An diesem Abend hat Plot den Schweizer Pianisten Yves Theiler zu Gast, der weit über seine Heimatstadt Zürich hinaus für seine packende Rhythmussprache und integrative Spielweise gelobt wird. Zusammen mit Theiler präsentieren Wehle, Lucaciu und Scholz Teile ihres neuen Programms „Cadenza“. Dabei nehmen sie sowohl Impressionisten, als auch Arnold Schönberg, Helmut Lachenbach oder Albert Ayler als Impulse, um mit ihrem eigenen improvisatorischen Konzept schlüssige Klangbilder zu entwerfen und in großer Ausgewogenheit einen breiten Bogen zu spannen. „Es ist mehr als nur erstaunlich, wie bedacht, subtil und fern von Selbstreproduktion sich diese Klänge entfalten und ihre Sinnlichkeit entwickeln“ schreibt die LVZ, „ …dabei erlebt man exzellente Instrumentalisten mit Solos jenseits von Konfektioniertem“ , und überzeugende Preisträger.

 

Do. 10.08., 21 Uhr
GEN WHAT – Markus Harm (sax), Jan Prax (sax), Florian Leuscher (bcl), Andreas Feith (p), Tilman Oberbeck (b), Dominik Raab (dr)

Thema, Solo, Solo, Thema. Klar ist das langweilig – wenn man es langweilig spielt. Hört man jedoch der 2014 entstandenen Band GEN WHAT um den Fuldaer Schlagzeuger Dominik Raab zu, so merkt man schnell, dass sie dieses in Eigenkompositionen umgesetzte Konzept abendfüllend unterhaltsam ebenso wie künstlerisch anspruchsvoll zu nutzen verstehen. Die drei Saxophonisten Markus Harm, Jan Prax (Alt & Sopran) und Florian Leuschner (Bariton, Bassklarinette) brillieren auf abwechslungsreiche Art als Solisten, ergänzen sich durch langjährige Erfahrung jedoch auch zu einer packenden Hornsection. Mit Andreas Feith (Klavier), Tilman Oberbeck (Kontrabass) und dem Bandleader Dominik Raab (Schlagzeug) lässt die Rhythmusgruppe den Zuhörer so manches Mal in Gedanken an Aufnahmen der 50er und 60er Jahre schwelgen und wirkt derart geschlossen, als spielten sie und die drei Saxophonisten tatsächlich seitdem und wie damals zusammen: Thema, Solo, Solo, Thema.

 

Fr. 11.08., 21 Uhr
Trio.Diktion – Antonia Hausmann (tb), Matti Oehl (sax, cl), Philip Frischkorn (p), Jakob Petzl (b)
mit CD-Release ‚SERENADE‘

Vier Leipziger Musiker finden eine einzigartige Musiksprache. Inspiriert von Kammermusik der klassischen Romantik, Broadway-Songs und aktueller Singer-Songwriter-Musik entwickeln sie verträumte Miniaturen. Ernste und melancholische Momente treffen auf Witz und Humor. Kurze bis ins Detail durchdachte Kompositionen wechseln sich mit langen und freien Improvisationen ab. Die so entstehende Musik klingt ausgesprochen facettenreich, mal nach Kunstlied, mal nach Jazzsong und mal nach moderner Filmmusik. Die einzigartige Besetzung lässt dabei verschiedene musikalische Welten vor den Ohren der Zuhörer entstehen. “Hier finden sich alle Zutaten für großartigen Jazz” schreibt die Jazzzeitung. Und neben der Auszeichnung als JMJP Finalisten wurde die Band 2014 Preisträger des Leipziger Jazznachwuchspreises der Marion-Ermer-Stiftung.

 

Sa. 12.08.,  21 Uhr
Just Another Foundry – Jonas Engel (sax), Florian Herzog (b), Anthony Greminger (dr)

Einfach nur drei Jungs, einfach ein Trio, Just Another Jazz Band, die trotzdem stetig überraschen. Ihre songhaften Eigenkompositionen mit einfachen Melodien sind ihre gemeinsame Basis auf der sie Ihr Konstrukt aufbauen. Dieses Trio klingt aber trotzdem nicht einfach nach Schlagzeug, Kontrabass und Saxophon. Man befindet sich mitunter in einer Soundscape, wo die typischen Regeln der Instrumente kaum gelten und gegebenenfalls vertauscht werden. Sie sind gewillt ihren Ausgangspunkt zu jeder Zeit wieder zu zerstören und abrupt mit der Haltung von Trash, Punk und Hip-Hop zu kombinieren. Dadurch schaffen sie eine autenthische Aussage, die auch über die Musik hinaus geht. Musik der Großstadt, der eigenen Wurzeln. Musik, die den Spirit einer neuen Generation wiederspiegelt. Sie gewannen den “Jungen Deutschen Jazzpreis” in Osnabrück, den “Tremplin Jazz Award” in Avignon (FR) und den “Maastricht Jazz Award” (NL). Ihr Debut Album „Bouwer“ erschien im Januar 2017 bei Double Moon Records. „So sieht die Zukunft des Jazz in Deutschland aus.“  schrieb die Süddeutsche Zeitung.

 

So. 13.08., 21 Uhr
Marius Peters Rearranged – Marius Peters (git), Stefan Rey (b), Fabian Künzer (dr)

Mit dem Rüstzeug der klassischen Gitarrentechnik und dem offenen Geist der Improvisation strebt Marius Peters eine Vielseitigkeit an, wie man sie bei Solo-Improvisatoren bestenfalls von Pianisten kennt. Seine Mitmusiker sind ebenfalls Meister ihres Fachs und bringen umfassende Auszeichnungen und Bühnenerfahrungen mit ein. Ideenreiche und ausgearbeitete Arrangements sind Grundstein für die Entdeckung verwobener Melodien und eingängiger Stücke, die für jeden Hörer eine unerwartete Wendung nehmen können. Den Zuhörer erwartet ein Abend mit dem Klang verschiedener Instrumente, die in variantenreicher Art gespielt werden – immer auf der Suche nach dem optimalen Klang für die jeweilige Stimmung des Stücks. Jeder Musiker bereichert das Programm mit Eigenkompositionen. Zugleich unterhält Peters in seiner humorvollen Art und erzählt einige Geschichten zur Entstehung und zur Aufführung der Stücke.